14.02.23
Enzyme – die Dirigenten des Stoffwechsels
Enzyme sind Eiweißmoleküle, die viele biochemische Vorgänge im Körper anschieben, steuern und sogar beschleunigen. Als Katalysatoren bringen sie dabei andere Stoffe dazu, bestimmte Reaktionen auszuführen. Geschätzt sind ca. 10.000 Enzyme im Körper aktiv.
An allen chemischen Reaktionen, die im Körper stattfinden, sind Enzyme beteiligt und ermöglichen einen reibungslosen Ablauf. Enzyme sind permanent damit beschäftigt, unsere Zellen zu erhalten und zu erneuern.
Wenn Enzyme fehlen
Enzyme sind lebenswichtig. Ohne sie wäre es dem Körper nicht möglich, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine oder Mineralstoffe aufzunehmen. Neben der Steuerung der Verdauung ist die Produktion von Hormonen eine weitere wichtige Aufgabe der Enzyme. Ein Enzymmangel kann somit vielfältige Folgen haben und neben Verdauungsbeschwerden auch ernste, lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen.
Nicht selten führt ein Enzymmangel zu schlecht heilenden Wunden, man wird anfälliger für Virusinfektionen oder neigt zur Arteriosklerose, um nur einige Beispiele zu nennen. Denn sobald z.B. weniger fettabbauende Enzyme vorhanden sind, können Cholesterinablagerungen in den Blutgefäßen nicht mehr richtig abgebaut werden. Auch Migräne, unter der 12 Prozent der Bevölkerung leiden, kann durch einen Enzymmangel ausgelöst werden und vieles mehr.
Ursachen für einen Enzymmangel
Ein Mangel an Enzymen kann z.B. durch einseitige Ernährung, Krankheiten oder im Alter entstehen. Die Hauptursache für einen Enzymmangel ist, laut den Wissenschaftlern, heute der häufige Verzehr stark verarbeiteter, unnatürlicher Nahrungsmittel. Dadurch kommt es zu einem Nährstoffdefizit. Dem Körper stehen nicht mehr ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zur Verfügung, die als Coenzyme entscheidend für die Funktionsfähigkeit der Enzyme sind.
Eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit bzw. ein Enzymmangel führen zur Anhäufung von großen Mengen freier Radikale, wodurch die Entstehung chronischer Entzündungen gefördert und der Alterungsprozess beschleunigt werden kann.
Enzyme und Körpergewicht
Kohlenhydrate, die mit der Nahrung aufgenommen werden, werden durch Stoffwechselprozesse in Energie umgewandelt. Dazu werden Enzyme benötigt. Besteht ein Enzymmangel, dann gerät der Körper in Not, die aufgenommenen Kohlenhydrate können, je nachdem, in welchem Bereich der Enzymmangel herrscht, nicht ausreichend verdaut bzw. verstoffwechselt werden. Während unverdaute Kohlenhydrate dem Darm Probleme bereiten, werden Kohlenhydrate, die aufgrund eines Enzymmangel nicht in Energie umgewandelt werden können, in Körperfettdepots eingelagert. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache wird klar: Nicht immer können zusätzliche Pfunde allein durch mehr Bewegung zum Schmelzen gebracht werden. Entscheidend ist es daher, unbedingt auf die Ernährung zu achten und einem Enzymmangel vorzubeugen bzw. diesen zu beheben.
Enzymmangel beheben – aber wie?
Für ein gut funktionierendes Enzymsystem benötigt der Organismus ausreichend Makro- und Mikronährstoffe, d.h. der Körper benötigt vor allem alle 20 Aminosäuren und zahlreiche Vitamine (B-Vitamine, Vitamin C) und Spurenelemente (Zink, Eisen, Kupfer).
Lebensmittel liefern dem Körper – neben ihrem breiten Spektrum an Nähr- und Vitalstoffen – auch bereits aktive Enzyme. Neben den exotischen Früchten wie Ananas und Papaya ist auch heimisches Obst und Gemüse, besonders als Rohkost verzehrt, sehr enzymhaltig. Generell ist Rohkost reich an Enzymen, die vorwiegend der Nahrungsverdauung dienen und die Verdauungsorgane, insbesondere die Bauchspeicheldrüse, entlasten. Die Bauchspeicheldrüse ist eines der Organe, die wichtige Verdauungsenzyme herstellt, wie z.B. Lipasen, Peptidasen und Amylasen zur Aufspaltung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten, und die jede Unterstützung gut gebrauchen kann.
Beispiele enzymreicher Lebensmittel:
Papaya
Enthält reichlich das Enzym Papain, das Proteine in Aminosäuren spalten kann und auch die Aufspaltung von Stärke unterstützt. Eine Funktion, die besonders für die Entlastung der Bauchspeicheldrüse von Nutzen sein kann.
Ananas
Steckt voller Bromelain, einem Verdauungsenzym, das Nahrungsproteine spaltet. Außerdem kann Bromelain unterstützend wirken bei Pepsin- und Trypsinmangel.
Avocado
Sie enthalten das Verdauungsenzym Lipase. Diese unterstützt, Fettmoleküle zu kleineren Molekülen, wie Fettsäuren und Glycerin, zu verdauen, die der Körper leichter aufnehmen kann.
Fermentiertes Gemüse
Fermentierung verändert die Nahrung und macht sie meist besser verdaulich. Beim Fermentationsprozess bilden die Mikroorganismen Enzyme, die in Verbindung mit den Ballaststoffen eine gesunde Grundlage für die Darmbakterien darstellen.
Fazit:
Enzyme, die wir über die Lebensmittel aufnehmen, unterstützen die Verdauungsenzyme, können aber nicht direkt vom menschlichen Organismus resorbiert und für das Stoffwechselgeschehen genutzt werden, auch wenn man noch so viel enzymreiche Nahrung verzehrt, da die Enzyme Proteine sind und während des Verdauungsprozesse auch aufgespalten werden. Daher ist es ebenso wichtig, sich nicht allein auf den Verzehr enzymreicher Lebensmittel zu konzentrieren, sondern dass auch zahlreiche Mikronährstoffe aufgenommen werden, die für körpereigene Synthese der Enzyme von Nutzen sind. Mit dem Metabolic Balance Ernährungsprogramm erhält man eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die sowohl die Verdauungsenzyme wie auch die im Stoffwechsel aktiven Enzyme unterstützen kann. Das ist die Basis für einen ausgeglichenen Stoffwechsel.
Autor: @Silvia Bürkle